Die Entwicklung des Grindwalfangs in den Färöern
In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Organisation des Walfangs in den Färöern wesentlich verbessert. Heute ist die Tötung von Walen nur Personen mit der gesetzlich vorgeschriebenen Genehmigung gestattet.
Vor dreißig Jahren wurde der traditionelle Walfangspeer, der in den Wal gebohrt wurde, verboten. Gleichermaßen hat man den traditionellen Haken, der spitz und scharf war, durch den stumpfen Blaslochhaken ersetzt, der den Walen beim Hochziehen an den Strand keinen Schaden zufügt.
Früher wurden Wale mit einem speziellen Messer getötet. Heute kommt eine vorschriftsmäßige Rückgrat–Lanze zum Einsatz, die ein Färöer Tierarzt entwickelt hat. Der Wal verliert das Bewusstsein und stirbt in Sekunden.
Nach dem färöischen Tierschutzgesetz müssen Wale so schnell wie möglich getötet werden, damit sie so wenig wie möglich leiden. Heute wird eine ganze Walherde binnen 5 bis 10 Minuten erlegt.
In den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts rückten weit verbreitete Medienkampagnen internationaler Umwelt– und Tierschutzgruppen den Walfang in den Färöern vermehrt ins Zentrum der internationalen Aufmerksamkeit. Diese neue Beachtung brachte auch in den Färöern ein stärkeres Bewusstsein mit sich, dass bessere wissenschaftliche Erkenntnisse über Grindwale und Verbesserungen bei den Fangmethoden nötig waren.
Gleichzeitig erkannten auch die färöischen Behörden, dass Bedarf nach akkuraten Informationen über die Waljagd bestand, da die Berichte im Ausland häufig ungenau bzw. nachgerade unrichtig waren.
Heute ist die Färöer Regierung kontinuierlich und aktiv damit befasst, im internationalen Rahmen aktuelle Angaben über den Status der Grindwalpopulation und die Vorschriften und Methoden zur Verfügung zu stellen, die beim färöischen Walfang zur Anwendung kommen. Aus einem Bestand von etwa 778.000 Walen entnehmen die Färinger durchschnittlich zirka 800 Wale im Jahr.