Zahlen aus 450 Jahren
Archäologische Grabungen zeigen, dass der Grindwal seit der Wikingerzeit eines der färöischen Hauptnahrungsmittel ist. Die offizielle Statistik aller Grindwaljagden wird seit 1548 geführt.
Die Färinger verzehren seit der Erstbesiedelung der Inseln Grindwalfleisch und –speck. Heute wie früher ist der Walfang eine Gemeinschaftsaktivität für alle, die gleichzeitig auf kommunaler Ebene gut organisiert und durch die Landesgesetze reguliert ist.
Neben traditionellen färöischen Booten nehmen heute auch moderne Boote an der Waljagd teil.
Die Grindwaljagd ist von jeher gesetzlich reguliert. Im Schafsbrief, einem Färöer Gesetz aus dem Jahr 1298, sind die Regeln für die Verwertung von Walen festgelegt. Eine spezifische Verordnung für den Grindwalfang erging 1832 und wurde zuletzt 2013 überarbeitet.
Den färöischen Behörden liegen exakte Walfangstatistiken vor, die bis ins Jahr 1584 zurückreichen. Es handelt sich dabei wohl um die älteste durchgehende Statistik der Welt über die Nutzung von Wildtieren.
Diese Zahlen sind sehr wertvoll, denn sie zeigen, wie viele Waljagden auf den Färöern stattgefunden haben, wann und wo, und wie viele Wale gefangen wurden.
Laut Statistik gab es seit 1584 beinahe 2000 Grindwalfänge. 67 % davon fanden zwischen Juli und September statt.
Das entspricht ganz den überlieferten Beobachtungen der Färinger. Die beste Grindwalzeit ist der August. In diesem Monat gab es in den vergangenen 450 Jahren die meisten Walfänge.